Goalie-Meuterei in England: Das sagen Schweizer Trainer
SITTEN. 20 Minuten hat hiesige Fussballcoaches zur Farce im englischen Ligacup befragt: Wie wären sie mit dieser Situation umgegangen?
Chelsea-Coach Maurizio Sarri wollte in der Verlängerung des Ligacup-Finals seinen Goalie Kepa Arrizabalaga vor dem Penaltyschiessen auswechseln. Dieser weigerte sich vehement (siehe Artikel unten). Wie geht man als Trainer mit so einer Meuterei-Situation um? Wir haben bei vier aktuellen und ehemaligen Schweizer Trainern nachgefragt.
Murat Yakin, FC Sion «Spieler haben die Entscheidungen des Trainers zu akzeptieren und fertig. Ausdiskutieren kann man die Dinge dann später. Abstrafen oder gar wegschicken würde ich den Spieler aber wohl nicht.» Giorgio Contini, Lausanne «Als Trainer sieht man sich mit einem Autoritätsproblem konfrontiert. Allerdings wüsste ich nicht, wie der Spieler zu sanktionieren wäre: Entschuldigung vor dem Team, Geldbus- se oder Spielsperre. Mir selbst ist so etwas als Trainer noch nie passiert.»
Uli Forte, Ex-Trainer GC, YB und FCZ
«Ich gehe davon aus, dass es sich hier um ein Missverständnis handelte, das eigentlich kein grosses Thema sein sollte.»
Pierluigi Tami, Ex-Trainer GC und FC Lugano «Als Trainer muss man das mit dem betreffenden Spieler klären. Ich würde auf dem Platz keinen Zirkus veranstalten, aber danach muss es geklärt werden. Ein Spieler darf nicht so egoistisch sein, denn ein Trainer trifft seine Entscheidungen immer zum Wohl des Teams.»