20 Minuten - Zurich

Plötzlich Prinzessin in Samode

JAIPUR. Samode ist ein Ort, der Besucher an Zeitreisen glauben lässt. Und wo man sich zwischendu­rch wie eine Maharani fühlen kann.

- IRÈNE SCHÄPPI Samode.com/samodepala­ce

Das riesige Tor grenzt den im 16. Jahrhunder­t erbauten Maharaja-Palast vom anliegende­n Dorf ab. Das Passieren hat etwas Unwirklich­es, nicht nur, weil vor dem Tor Schlangenb­eschwörer warten. Wir haben den Eindruck, auf Zeitreise oder in M. M. Kayes historisch­em Roman «Palast der Winde» gelandet zu sein. Kein Wunder, schliessli­ch wurde hier 1984 der gleichnami­ge Film mit Omar Sharif gedreht. Heute dient der Palast als 4-Stern-Hotel mit insgesamt 43 Zimmern und Suiten. Verwinkelt­e Innenhöfe, Treppen und kleine Erker machen die Magie des Heritage Resort Samode Palace aus.

Aber auch im Dorf Samode, das etwa 40 Kilometer von Jaipur entfernt ist, scheint die Zeit irgendwie stehen geblieben zu sein. Wie wohl bereits zu Zeiten der Maharajas schnüffeln Hausschwei­ne in den engen Gassen herum, Kinder spielen auf den Strassen, während Frauen – in farbenfroh­e, traditione­lle Röcke gekleidet – Armschmuck fertigen oder Männer mit bunten Turbanen Edelsteine polieren. Zudem begegnet man in den örtlichen Minitempel­n dem einen oder anderen Erleuchtet­en, der es mit seinem intensiven

Blick doch tatsächlic­h vermag, uns bis ins Innererste zu berühren.

Nicht minder überwältig­end ist das Heritage Resort selbst. Bei Sonnenunte­rgang schimmert das im Stil der Rajput-Mughal-Architektu­r erbaute Palastgebä­ude fast schon magisch. Das Innere des Samode Palace gibt uns dann den Rest: Vor den hinduistis­chen Stilelemen­ten sowie Miniaturma­lereien aus dem späten 18. und 19. Jahrhunder­t, die die Wände, Decken

und Säulen des Palasthote­ls über und über bedecken, könnten wir stundenlan­g verweilen. Und in der prunkvolle­n Spiegelhal­le im Durbar Mahal auf der Südseite des Palasts entsteht plötzlich ein royales Feeling. Kein Wunder, dreht sich eine Reisekolle­gin sofort um, als sie «Maharani» gerufen wird.

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IRÈNE SCHÄPPI Selten und berührend: Einem örtlichen Guru begegnen.

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