«Inakzeptabel – die Gemeinde muss ihren Fasnachtsnamen ändern»
Gestern startete in Egerkingen SO die Fasnacht – mit einem Knall im Vorfeld. Seit jeher heisst das Dorf während dieser Tage «Negerchinge». Das sorgt nun erstmals für Kritik. Ein Schüler (12) hat bei Gemeindepräsidentin Johanna Bartholdi seinen Unmut über den Namen geäussert, wie die «Solothurner Zeitung» berichtet. Bartholdi verteidigte den Namen gegenüber dem Jungen: «Ich habe ihm versichert, dass es eindeutig nicht diskriminierend gemeint ist.» Der Schüler habe sich damit zufrieden gegeben. Bei ihrer Fasnachtsrede gestern Abend schnitt Bartholdi das Thema an, aber auf humoristische Weise und weniger als Denkanstoss. Die lokalen Fasnachtsveranstalter betonen, dass «Negerchinge» keine tiefere Bedeutung habe und schon immer verwendet wurde. Reklamationen habe es nie gegeben. Celeste Ugochukwu vom Afrikanischen Diaspora-Rat Schweiz verurteilt den Fasnachtsnamen scharf: «Neger ist klar ein rassistisches Wort.» Dass eine Gemeinde das Wort noch verwende, sei inakzeptabel – auch in Zusammenhang mit der Fasnacht. Er fordert: «Die Gemeinde muss ihren Fasnachtsnamen ändern.» Die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus empfiehlt Egerkingen, den Namen zu überdenken.