«Anthem»: Spielen in einer schönen, unfertigen Welt
ACTION. Mit «Anthem » hat das Studio Bioware zum nächsten Streich angesetzt. Der Schlag sitzt – und geht doch daneben.
Wenn Bioware ein Spiel veröffentlicht, hält die Gamewelt den Atem an. Mit Spielen wie «Dragon Age» und «Mass Effect hat sich das Studio einen Namen gemacht – das letzte Sci-Fi-Abenteuer «Mass Effect: Andromeda» fiel indessen kläglich durch. So hoffte die Fan-Gemeinde, dass Bioware mit dem Sci-Fi-Abenteuer «Anthem» wieder Tritt fasst. Immerhin steht das Studio für kluge Geschichten, gute Dialoge und packenden Inhalt.
Der Befreiungsschlag gelingt nur halbwegs. «Anthem» erzählt die Geschichte eines von «Gestaltern» geschaffenen, aber unfertigen Planeten, auf dem Menschen leben. Eine mysteriöse Energiequelle, technologische Artefakte, die stete Bedrohung durch monsterund insektenähnliche Wesen sowie heftige Naturereignisse beschäftigen die Menschen. Als Bollwerk fungieren Freelancer, die mit ihren Kampfanzügen ( Javelins) den Widrigkeiten entgegentreten.
Im Kleid eines von vier Javelins stürzen sich Spieler ins Gefecht. Jeder Javelin verfügt über besondere Fähigkeiten. Die Haupt- und Nebenmissionen werden online zu viert mit Freunden oder Fremden bestritten. Am Ende der Shooter- Mission warten Loot-Boxen auf die Spieler. Wer ein Game mit der Tiefe von «Mass Effect» erwartet, wird enttäuscht. «Anthem» bietet zwar eine atemberaubend schöne Welt mit vielseitigen Charakteren und einigen packenden Spiel- momenten. Allerdings wiederholt sich das Spielprinzip schnell, und die Welt von «Anthem» fühlt sich trotz aller Schönheit leer und das Spiel unfertig an. «Anthem» für PS4, Xbox One, PC; Bioware, Electronic Arts.