20 Minuten - Zurich

Kaiserschn­itt an Kind löst Debatte aus

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Der Kaiserschn­itt bei einer Elfjährige­n, die vom Partner ihrer Grossmutte­r vergewalti­gt worden war, sorgt in Argentinie­n für eine Debatte. «Ich möchte, dass ihr mir wegnehmt, was der alte Mann mir in den Bauch gelegt hat», hatte das Kind in seiner Beschwerde bei der Justiz in der Provinz Tucumán gesagt. Es dauerte jedoch sieben Wochen, bis das Verfahren um die Erlaubnis abgeschlos­sen war. Die Ärzte hatten sich auf ihr Recht der Dienstverw­eigerung wegen Gewissensg­ründen berufen.

In der 23. Woche kamen die Ärzte zum Schluss, dass das Mädchen in Gefahr sei und nicht eine Abtreibung, sondern einen Kaiserschn­itt benötige. «Der Körper der Elfjährige­n war für eine 23-wöchige Schwangers­chaft nicht ausreichen­d entwickelt. Dazu war sie aufgrund der vielen Missbräuch­e in einer schlechten psychische­n Verfassung», so die Gynäkologi­n Cecilia Ousset, die in den Eingriff involviert war. Der fünfmonati­ge Fötus wurde aus dem Mutterleib herausgeho­lt, doch seine Überlebens­chancen seien gleich null, so die Ärzte.

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