Liesberg trauert um Toten an Fasnacht
LIESBERG. Der Tod von D. J. (40), der an der Fasnacht tödlich von einem Wagen stürzte, erschüttert das ganze Dorf. Nun wird die Unfallursache untersucht.
Es geschah am Sonntag gegen 15.30 Uhr am Fasnachtsumzug in Liesberg BL: D. J.* stürzte aus noch unbekannten Gründen von einem Fasnachtswagen und erlitt dabei so schwere Kopfverletzungen, dass er noch an der Unfallstelle starb. Auf dem Wagen war laut Augenzeugen ein stählernes Drehkreuz montiert, an dessen vier Auslegern mit Klettergurten gesicherte Fasnächtler hingen. Aus noch unbekannten Gründen kam es zum tödlichen Unfall.
Laut Gemeindepräsident Markus Wackernagel waren die Männer erfahren und professionell gesichert. «Es ist extrem emotional, vor allem für eine Gemeinde, in der jeder jeden kennt», sagt er. Liesberg hat gut 1100 Einwohner. Die Betroffenheit bei der Bevölkerung sei unglaublich gross.
Der ehemalige Feuerwehrkommandant und Ex-Lehrer von J. stand neben dem Wagen, als der Unfall passierte. «Ich war sofort bei ihm, und wir versuchten noch, ihn mit einem Defibrillator zu reanimieren.» Ein Arzt habe nur etwa hundert Meter vom Unfallort gestanden. «Er sagte zu uns, dass die Kopfverletzungen zu schwer seien.» Das Opfer habe bei ihm früher die Schulbank gedrückt. Sein Sohn sei mit ihm in derselben Clique gewesen. «Die Clique fragt sich natürlich, was sie besser hätte anschauen müssen», sagt er. «Was mich jetzt umtreibt, ist der Gedanke, wieso die Konstruktion nicht gehalten hat.»
Eine Verwandte des Opfers erzählt: «Die Eltern waren am Umzug dabei, als ihr Sohn vom Wagen fiel und nicht mehr aufstand. Das ist ganz verrückt schlimm.» J. sei im Turnverein aktiv gewesen und habe einen grossen Kollegenkreis gehabt. Er habe im Haus gewohnt, in dem schon seine Grosseltern
gelebt hätten. Sie selbst habe nicht am Umzug teilgenommen, aber den Lärm des Helis gehört – und danach «eine fürchterliche Stille».
*Name der Redaktion bekannt