Kraftwerke fischen Plastik aus Fluss – und kippen ihn zurück
BRUGG. Kraftwerke im Aargau werfen Plastik aus dem Schwemmholz zurück ins Wasser. Dort heisst es, der Aufwand, ihn zu sortieren, wäre zu gross.
In den Rechen der Aargauer Flusskraftwerke bleibt viel Plastikmüll hängen. Die Umweltorganisation Pro Natura kritisiert, dass die Betreiber diesen mit dem Schwemmholz zwar herausfischen, dann aber wieder in den Fluss zurückkippen. Dies ist laut Pro Natura problematisch, weil das Plastik «in den Wirbeln im Unterwasser der Kraftwerke zu winzigen Partikeln zerrieben» wird. Die kleinen Teile könnten nicht wieder aus dem Wasser entfernt werden.
Laut der tung» wird «Aargauer diese Praxis Zeibei sechs Flusskraftwerken im Kanton angewendet. Aus einer Antwort des Regierungsrats geht zwar hervor, dass das Gewässerschutzgesetz es verbie tet, herausgeholtes Treibgut in den Fluss zurückzuwerfen. In Ausnahmefällen sei es aber zulässig, etwa «wenn sich an einem Fluss mehrere Staustu fen folgen». Damit seien die rechtlichen Vorgaben eingehalten, doch in den letzten Jahren habe die Abfallmenge im Treibgut zugenommen. Daher solle die heutige Praxis überprüft werden.
Beim Kraftwerkbetreiber Axpo heisst es auf Anfrage, dass man offen für eine akzeptable Lösung sei. Es sei aber schwierig, auf die Schnelle etwas zu ändern. «Der Aufwand wäre schlicht zu gross, überall den Plastikmüll zu sortieren», sagt Sprecher Tobias Kistner, denn die Kraftwerke liegen laut Kistner im Aargau relativ nahe beieinander. So wird etwa in WildeggBrugg das Geschwemmsel nicht herausgenommen, dafür aber wenige Kilometer weiter beim Kraftwerk Beznau. Mikroplastik landet laut Kistner dadurch nicht im Wasser.