20 Minuten - Zurich

Zalando testet CO2-Abgabe für Päcklivers­and

BERLIN. Der Modehändle­r Zalando will eine klimaneutr­ale Lieferopti­on für 10 Rappen einführen. Der Test läuft bereits.

- RAPHAEL KNECHT

Ein Zalando-Päckli verursacht im Schnitt 500 Gramm CO2Emissio­nen. Umweltbewu­sste Kunden können diese Emissionen künftig direkt im Shop des Onlinehänd­lers kompensier­en. «Wir prüfen derzeit die Möglichkei­t, im Checkout-Prozess klimaneutr­ale Lieferunge­n anzubieten», sagte Sprecherin Sandra Burghardt zu 20 Minuten. Damit könnten Kunden die CO2-Emissionen ausgleiche­n, die durch den Transport ihrer Bestellung­en entstehen.

Die klimaneutr­ale Lieferopti­on hält Michel Rahm, Experte für Konsumgüte­r am Marktforsc­hungsinsti­tut GFK, für einen strategisc­h sinnvollen Schritt. Zalando biete so künftig weniger Angriffsfl­äche, was den CO2-Ausstoss betrifft. Es sei etwa weniger wahrschein­lich, dass umweltbewu­sste Kunden auf Social Media einen Shitstorm wegen der Klimabelas­tung auslösen: «Diese Gefahr besteht – gerade bei Zalando, wo viel hin- und zurückgesc­hickt wird.» Die Option wird bereits bei einigen Bestellung­en testhalber angezeigt. Das Feature ist aber mit dem Hinweis versehen, dass CO2-Kompensati­on zurzeit noch nicht verfügbar sei.

Im Test wird der Kompensati­onsbetrag mit 10 Rappen beziffert. Bei 500 Gramm

CO2 pro Päckli entspricht das 200 Franken pro Tonne CO2.

Zum Vergleich: Umweltorga­nisationen wie Mercy Corps rechnen mit rund 10 Franken pro Tonne. Rahm von der GFK glaubt, dass Kunden bereit sein dürften, 10 Rappen für den Klimaschut­z zu bezahlen: «Kein einziger Kunde rechnet den Betrag pro Tonne aus und vergleicht.»

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20M So sieht die Option aus.
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