Dopingskandal: Teamkollege von Küng zeigt sich selbst an
WIEN. Der Österreicher Georg Preidler hat ein Geständnis abgelegt und den Rücktritt gegeben.
Preidler ist der bereits vierte österreichische Spitzensportler, der in Zusammenhang mit den Ermittlungen um das Netzwerk des Erfurter Sportmediziners Mark S. eine Verwicklung zugegeben hat. «Ich habe ein Dopinggeständnis abgelegt. Ich habe mir Blut abnehmen lassen, es jedoch nie rückgeführt. Aber allein der Gedanke und die betrügerische Absicht sind schon ein Delikt», sagte der 28-Jährige gegenüber der «Kronen-Zeitung».
Für ihn seien die letzten Tage ein Albtraum gewesen, sagte Preidler, der seit 2018 bei Groupama-FDJ unter Vertrag stand und dort Teamkollege der vier Schweizer Stefan Küng, Kilian Frankiny, Steve Morabito und Sébastien Reichenbach war. «Ich habe nicht mehr geschlafen, nicht mehr gegessen. Ich weiss nicht, ob ich überführt worden wäre. Ich weiss nicht, wie und ob dieser Dopingarzt alles verschlüsselt hat. Aber ich konnte mit diesem Geheimnis nicht mehr leben», sagte Preidler, der sein Team noch am Sonntag über seinen sofortigen Rücktritt informiert hatte.
Wie geriet er in den Schlamassel? «Diese Leute kommen auf einen zu, suchen dich aus. Alle meine Erfolge, etwa beim Giro, waren sauber. Ich war ohne Doping gut, habe nie getrickst. Das macht einen interessant», sagte Preidler, der bei der Italienrundfahrt dreimal in die Top 30 gefahren ist. Er rechnet damit, dass er «gesellschaftlich untendurch» ist. «Die nächsten Wochen werden hart für mich.» Er kenne zwar keine Namen von anderen Athleten, könne sich aber vorstellen, dass es «ein internationales Erdbeben geben wird».