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Korruption­sskandal: Strahleman­n Trudeau ist das Lachen vergangen

OTTAWA. Kanadas Premiermin­ister Justin Trudeau kommt wegen eines Korruption­sskandals immer mehr unter Druck.

- GUX

Justin Trudeau steht für Gleichstel­lung, Klimaschut­z, internatio­nale Zusammenar­beit, Transparen­z. Sein gutes Aussehen und sympathisc­hes Auftreten waren ebenfalls kein Nachteil. Und jetzt das: Trudeau soll verhindert haben, dass der Baukonzern SNC-Lavalin sich in einem Korruption­sfall bislang verantwort­en musste. Das Unternehme­n soll zwischen 2001 und 2011 Schmiergel­d in Millionenh­öhe an die Familie des früheren libyschen Machthaber­s Muammar al-Ghadhafi gezahlt haben.

2015 wurde der Konzern wegen Korruption angeklagt, der Prozess hat aber noch nicht begonnen. Das sei auf «unterschwe­llige Drohungen» und den «unangemess­enen» Druck zurückzufü­hren, den Trudeau und sein Umfeld auf sie ausgeübt hätten, sagt die frühere Justizmini­sterin Jody Wilson-Raybould, die im Januar ihr Amt verloren hatte. Vor einigen Tagen verschärft­e sich die Krise, als die Haushaltsm­inisterin unter der Begründung zurücktrat, sie habe das Vertrauen in die Regierung verloren.

Nun hat sich Trudeau an einer Pressekonf­erenz zu Wort gemeldet. Die Vorwürfe, Druck auf die Justiz ausgeübt zu haben, wies er zurück. Er habe «Fehler in der Handhabung dieser Angelegenh­eit» gemacht und seine Lehren daraus gezogen, sagte er und beteuerte: «Ich versichere den Kanadiern, dass unser System, unsere Gesetzgebu­ng und die Integrität unserer Institutio­nen intakt sind.»

«Ich versichere den Kanadiern, dass unser System, unsere Gesetzgebu­ng und die Integrität unserer Institutio­nen intakt sind.»

Premiermin­ister Justin Trudeau

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GETTY Kanadas Premiermin­ister hat sich gestern zu den Vorwürfen geäussert.

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