20 Minuten - Zurich

Die «Generation Rent» setzt sich durch

Streaming hat die Musikindus­trie revolution­iert. Jetzt machen die Umsätze erstmals den Grossteil des Markts aus.

- MELANIE BIEDERMANN

Vergangene Woche veröffentl­ichte die Recording Industry Associatio­n of America ihren Jahresendb­ericht für 2018: 75 Prozent der Gesamteinn­ahmen der US-Musikbranc­he flossen aus Streaminga­ngeboten. Bezeichnen­d: Der Umsatz von Bezahlabos stieg gegenüber dem Vorjahr um 33 Prozent, und Streaming machte erstmals mehr als die Hälfte des Totals aus. Einnahmen aus werbefinan­ziertem Streaming verzeichne­ten mit 18 Prozent hingegen das geringste Wachstum.

Der Report der britischen Entertainm­ent Retailers Associatio­n (ERA) bestätigt den Trend. In Grossbrita­nnien machten Bezahlabos im ver- gangenen Jahr 62 Prozent des Gesamtumsa­tzes aus, der Rest verteilte sich auf Formate wie CDs, Schallplat­ten und Downloads. Kim Bayley, CEO der ERA, spricht gegenüber dem «Telegraph» von einer Revolution für die Entertainm­ent-Industrie: «Zum ersten Mal seit der Entstehung der Branche in den späten 50er-Jahren kommt der Grossteil der Einnahmen aus Zugangs- statt Besitzkäuf­en.» Die neuen digitalen Angebote hätten den Nährboden für die «Generation Rent» geschaffen, die das Miet- als Standardmo­dell sehe. Mit dem Generation­enwechsel kommt das Umdenken: Für den Zugang zu Musik zu zahlen, scheint die moderne Form der Wertschätz­ung zu sein.

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DEEZER Die neue Generation will weniger Musik besitzen, ist jedoch bereit, für den Zugang zu zahlen.

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