Die «Generation Rent» setzt sich durch
Streaming hat die Musikindustrie revolutioniert. Jetzt machen die Umsätze erstmals den Grossteil des Markts aus.
Vergangene Woche veröffentlichte die Recording Industry Association of America ihren Jahresendbericht für 2018: 75 Prozent der Gesamteinnahmen der US-Musikbranche flossen aus Streamingangeboten. Bezeichnend: Der Umsatz von Bezahlabos stieg gegenüber dem Vorjahr um 33 Prozent, und Streaming machte erstmals mehr als die Hälfte des Totals aus. Einnahmen aus werbefinanziertem Streaming verzeichneten mit 18 Prozent hingegen das geringste Wachstum.
Der Report der britischen Entertainment Retailers Association (ERA) bestätigt den Trend. In Grossbritannien machten Bezahlabos im ver- gangenen Jahr 62 Prozent des Gesamtumsatzes aus, der Rest verteilte sich auf Formate wie CDs, Schallplatten und Downloads. Kim Bayley, CEO der ERA, spricht gegenüber dem «Telegraph» von einer Revolution für die Entertainment-Industrie: «Zum ersten Mal seit der Entstehung der Branche in den späten 50er-Jahren kommt der Grossteil der Einnahmen aus Zugangs- statt Besitzkäufen.» Die neuen digitalen Angebote hätten den Nährboden für die «Generation Rent» geschaffen, die das Miet- als Standardmodell sehe. Mit dem Generationenwechsel kommt das Umdenken: Für den Zugang zu Musik zu zahlen, scheint die moderne Form der Wertschätzung zu sein.