Seuchenjahr ist weit weg – Tom Lüthi hat wieder Freude
DOHA. Der missratene Abstecher in die MotoGP setzte ihm zu, nun startet der Berner zuversichtlich in die neue Saison.
Ende Januar hatte Tom Lüthi das Seuchenjahr 2018 in der MotoGP endgültig verarbeitet, seither blickt er nicht mehr zurück. Lüthi erlebte im MarcVDS-Team einen üblen Machtkampf zwischen Besitzer und Teamchef, es waren unangenehme Monate mit vielen frustrierenden Erlebnissen. Nicht einmal ein WM-Punkt war ihm vergönnt. Nun fährt der Berner wieder in der zweithöchsten Kategorie, und weil er in der Moto2 zuletzt zweimal WMZweiter geworden war, erhielt er viele Angebote. Lüthi entschied sich für den deutschen Rennstall IntactGP, und nach einem Stotterstart im Februar fuhr er bei den Tests am letzten Wochenende auf Rang 2. «Das waren zwar nur Tests, aber wir haben sehr gut gearbeitet und sind bereit für die Saison», sagt er vor dem Auftakt in Katar.
Mit 32 Jahren ist Lüthi einer der ältesten Fahrer im Zirkus. Er setzt im Kampf gegen die jungen Wilden auf seine Erfahrung – und hofft auf konstante Topergebnisse. «Entscheidend ist, regelmässig vorne reinzufahren und sich keine Nuller zu leisten.» Denn die anderen Favoriten, teils deutlich jünger als er, könnten sich wegen ihrer riskanten Fahrweise ab und zu einen Abflug leisten.
2005 war Lüthi 125er-Weltmeister geworden, in 267 Rennen gelangen ihm 57 Podestplätze und 16 Siege. Nach einem Jahr als Hinterherfahrer in der MotoGP greift er nun wieder an. Im Winter verstärkte er das Fitnesstraining sowie das Mentalcoaching und arbeitete eng mit einem Riding Coach zusammen. «Es ist sehr eng in der Moto2, Details können entscheiden», sagt Lüthi. Und: «Ich bin gut vorbereitet, die Freude ist zurück.»