«Frauen zählen eben nicht dazu»
ZÜRICH. «Sprache ist Teil unseres Alltags und unserer Identität – es ist klar, dass sie aufregt», sagt Anna Rosenwasser von der Lesbenorganisation LOS. Doch Sprache sei kein Museum, sondern etwas, das sich ständig verändere. Für Rosenwasser ist klar: Belasse man die Sprache so, wie sie sei, würden Frauen und weitere Geschlechter selten mitgedacht. Verschiedene Studien hätten gezeigt, dass man eben die Frauen nicht dazuzähle, wenn man zum Beispiel «Schauspieler» sage oder schreibe. Auch «lächerliche Sprachgebilde» kann Rosenwasser nicht ausmachen: Sie findet den Gender-Gap oder den Stern ästhetisch. «Auch ein neues Wort wie ‹Selfie› war zuerst ungewohnt, jetzt ist es etabliert und niemand stört sich daran.» Sie spricht sich auch dafür aus, beim Reden zwischen männlichen und weiblichen Formen abzuwechseln. «Und Mutige können dort, wo das Sternchen stehen würde, beim Reden eine Pause machen.»