Breel, wie hat sich dein Leben verändert?
GELSENKIRCHEN. Nati-Stürmer Breel Embolo ist gesund und trifft wieder für Schalke. In der Familie ist inzwischen aber jemand anders der Star: seine kleine Tochter.
GELSENKIRCHEN. Zwei Tore erzielte Breel Embolo (22) im letzten Spiel für Schalke. Hinter dem Nati-Stürmer liegt eine lange Leidenszeit. Noch stärker als die
Verletzungen hat ihn im letzten Jahr aber ein freudiges Ereignis geprägt: Im Sommer wurde Embolo Vater einer Tochter. Im Interview wird er ganz privat – und sagt, wie er trotz Baby genügend Schlaf und Erholung findet.
Breel Embolo schlendert in ein Hotel in Gelsenkirchen, trägt Badelatschen und Trainer. Das Gespräch mit ihm soll hier stattfinden. Er schaut sich in der Lobby nach einem geeigneten Ort um, verwirft die Pläne gleich selbst und schlägt das Stadion vor, die Veltins-Arena, nur wenige Minuten entfernt. Auf der Fahrt wird der 22-Jährige zum Touristenführer. Embolo wohnt in der Nähe mit seiner Freundin und der gemeinsamen Tochter, die während der WM zur Welt gekommen ist. Breel Embolo, ein talentierter Fussballer mit Flausen im Kopf. Und mittlerweile Vater.
Was hat sich seit der Geburt Ihrer Tochter verändert?
Sie ist jetzt acht Monate alt. Ich kann mich noch genau erinnern, als ich an der WM gespielt habe. Da war sie noch zwei Zentimeter gross, etwa so (hält die Hände leicht auseinander und lacht). Und jetzt kann sie schon sitzen und alles.
Können Sie durchschlafen?
Wir haben Glück: Unsere Tochter hat meine Gene und schläft sehr gern. In den ersten zwei Monaten muss man sich daran gewöhnen, die Signale des Kindes erkennen, das ist nicht einfach. Jetzt gerade zahnt sie und erwacht etwa dreimal pro Nacht, sonst nur einmal. Die Nachtschichten macht aber meine Freundin, das gibt mir Freiheiten und die Chance, mich zu erholen und auf das Training zu fokussieren.
Gibt es Tipps von Mitspielern? Wir reden viel darüber. In letzter Zeit sind einige Mitspieler Vater geworden oder sie sind kurz davor. Das schafft Gemeinsamkeiten. Von einem Tag auf den anderen ist eine Person da, die dir wichtig ist. In der Familie geht es jetzt nicht mehr nur um Breel Embolo und Fussball, es geht um meine Tochter. Wenn wir in der Schweiz sind, müssen wir alle besuchen. Aber wirklich jeden. Die wollen aber nicht mich sehen, sondern die Kleine.
Sie waren zuletzt erneut verletzt. Hatten Sie nach der Pause Angst vor den Zweikämpfen?
Nein, mich muss man eher bremsen. Einmal kam im Training ein Mitspieler zu mir und sagte: «Breel, du dribbelst zwei Spieler aus, warum gibst du vor dem Dritten nicht ab? Du bist selbst schuld, dass ich richtig reingehe.» Ich sagte: «Du musst halt den Ball treffen, dann verletze ich mich nicht.» (lacht) Ich ziehe meine Beine nicht zurück, das ist nicht mein Spielstil – leider.