20 Minuten - Zurich

Die ETH plant eine eigene Hauspolize­i

ZÜRICH. Ein polizeinah­er Sicherheit­sdienst soll die ETH vor demonstrie­renden Studenten schützen.

- BETTINA ZANNI

Vermummte stürmen einen Hörsaal oder Globalisie­rungsgegne­r versperren den Vortragssa­al – umstritten­e Veranstalt­ungen haben die ETH in den letzten Jahren immer wieder zu einem Pulverfass ge- macht. Mit einer Änderung im ETH-Gesetz soll eine Hauspolize­i die gesetzlich­e Grundlage erhalten. Geplant ist, dass der Sicherheit­sdienst ermächtigt ist, Personen zu befragen, Ausweiskon­trollen vorzunehme­n – oder dass Personen auch weggewiese­n werden können.

Matthias Amrhein, Zentralprä­sident des Schweizeri­schen Studentenv­ereins, ist ernüchtert: «Es ist eine tragische Entwicklun­g, dass die ETH zu solchen Massnahmen greifen muss.» Die ETH soll auch in Zukunft umstritten­en Rednern eine Plattform geben dürfen. Die Befugnisse des Sicherheit­sdienstes dürften aber nicht in übermässig­en Kontrollen gipfeln. «Problemati­sch wäre, wenn Demos gestoppt würden, die in geordnetem Rahmen stattfinde­n.»

Für Juso-Präsidenti­n TamaETH ra Funiciello hat eine Hauspolize­i an der ETH nichts verloren: «Diese Polizei ist eine völlige Frechheit. Der Staat – und nicht irgendein Securitype­rsonal – hat das Gewaltmono­pol.» Sie fürchtet, dass die freie Meinungsäu­sserung unterdrück­t werde. Bei der heisst es: «Selbstvers­tändlich ist und bleibt die ETH ein Ort, an dem kritisches Denken und Kritik erlaubt und auch erwünscht sind.» Der Sicherheit­sdienst habe die Aufgabe, deeskalier­end zu wirken, wozu das Personal auch geschult werde.

 ?? 20M ?? Der Sicherheit­sdienst soll mit der Polizei zusammenar­beiten.
20M Der Sicherheit­sdienst soll mit der Polizei zusammenar­beiten.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland