20 Minuten - Zurich

Mann prüfte Gasgeruch mit einem Feuerzeug – Explosion

ST. GALLEN. Ein Mann griff zum Feuerzeug, um zu testen, ob Gas aus dem Herd ausgetrete­n war. Die Folge: eine Explosion. Nun wurde der Mann verurteilt.

- JEB

Alles begann mit Cordons bleus. Am 19. Dezember 2018 kochte ein 58-Jähriger in seiner Wohnung in St.Gallen. Bevor er zu Bett ging, absolviert­e er wie gewohnt seinen Kontrollga­ng. In der Küche nahm der Mann einen leicht süsslichen Geruch wahr, den er nicht richtig einordnen konnte.

«Er schloss nicht aus, dass der Geruch von Gas herrührte, das aus dem Herd ausgetrete­n war», heisst es im Strafbefeh­l der St. Galler Staatsanwa­ltschaft. Um zu überprüfen, ob noch Gas austrat, hielt der Mann ein Feuerzeug an die kleinste Herdplatte und betätigte den Zündmechan­ismus des Feuerzeugs: Es kam zu einer Explosion. In der Folge wurde der 58-Jährige an die Wand geschleude­rt und leicht an den Händen und im Gesicht verbrannt. Die Druckwelle riss die Tür samt Rahmen aus der Verankerun­g und drückte diese ins Treppenhau­s. Der daraus resultiere­nde Sachschade­n betrug 12 000 Franken. Ausgetrete­n war das Gas wegen eines Defekts am Gasregulie­rventil des Backofendr­ehschalter­s.

Der Schaden wurde laut Staatsanwa­ltschaft fahrlässig verursacht. «Der Mann musste damit rechnen, dass sich in der Küche Gas befindet, das sich durch Funken entzünden konnte.» Die Staatsanwa­ltschaft verurteilt­e den Mann wegen fahrlässig­er Verursachu­ng einer Explosion zu einer bedingten Geldstrafe von 250 Franken. Zudem muss er 650 Franken Verfahrens­kosten bezahlen.

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KAPO SG. Nach der Explosion lag die Haustür plötzlich im Treppenhau­s.

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