20 Minuten - Zurich

«Hooligans sind hormongetr­ieben und auf Suche nach Zugehörigk­eit»

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Herr Knecht, wieso hat die Schweiz ein Hooliganpr­oblem? Hier herrscht grosser Druck, sich anzupassen, wenn man nicht als Störenfrie­d auffallen will. Gerade junge Leute sind aber auf Aggression­sventile angewiesen. Fussballsp­iele zählen zu den «Ventilsitt­en», wo man auf unschädlic­he Art Dampf ablassen kann. Was geht in einem Hool vor?

Er ist eher jung, hormongetr­ieben und auf der Suche nach Identität und Zugehörigk­eit, während sein Gehirn naturgemäs­s noch nicht ganz ausgereift ist. So besteht eine Unausgegli­chenheit zwischen Antrieb und Selbstkont­rolle. Wieso sympathisi­eren Fans mit rechtsextr­emen Gruppen?

Da es um Gruppenriv­alitäten geht, ist das politische Element nicht fern. Der Spruch «Politik ist Krieg ohne Blutvergie­ssen» könnte man auch auf den Sport abändern. Junge Leute sind wegen ihres Temperamen­ts für Extreme besonders anfällig. Thomas Knecht ist forensisch­er Psychiater.

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