Solange überflügelt Schwester Beyoncé
Mit dem vierten Album etabliert sich die jüngere Schwester von Megastar Beyoncé als Kritikerliebling mit Hit-Potenzial.
Neu, sensationell und einzigartig, das schreibt «Die Zeit». Die deutsche Tageszeitung lässt ihrer Euphorie über die Veröffentlichung von Solange Knowles’ viertem Album freien Lauf. Dabei ist «When I Get Home» durchzogen von Zwischenspielen, Interludes und Intermissions, die mit einer Ausnahme («Exit Scott») kaum 30 Sekunden dauern. Es klinge, als folge man einer «Sängerin, die sich durch ihr Leben scrollt», meint der «TagesAnzeiger», der britische «Guardian» spricht von einem SnapchatAlbum.
Tatsächlich gleitet die 32Jährige während insgesamt 19 Titeln von einem Tagtraum in den nächsten. Die Gastbeiträge inmitten des jazzigen Soundteppichs zu verpassen, ist trotz grossen Namen wie Pharrell, Sampha, Gucci Mane, Devonté Hynes oder Tyler, the Creator ein Leichtes. Hin und wieder bricht die GrammyGewinnerin den DrifterModus, indem sie bestechend politisch wird – siehe «Almeda».
«When I Get Home» ist ein so komplexes wie relevantes Album, oft mehr Kunst als Pop, und alles, was in der Regel den Weg weder in die Charts noch in die Radios findet. Solange Knowles bannt mit ihrer Musik den Zeitgeist eben wie niemand sonst.