Diese Waffen besitzen Schweizer Politiker
Knapp jeder zweite SVP-Politiker im Bundeshaus hat mindestens eine Schusswaffe zu Hause – das Arsenal reicht von Armeewaffen bis hin zu alten Karabinern. Die SVP lehnt denn auch die Waffenrechtsverschärfung ab, die im Mai vors Volk kommt. Die Finger vom Abzug lassen laut unserer Umfrage dagegen die Linken: Bloss einer gibt an, eine Pistole zu besitzen.
Die Verschärfung des Schweizer Waffenrechts kommt im Mai vors Volk. Die SVP ist als einzige grössere Partei gegen die Revision, die im Gleichschritt mit der EU halbautomatische Waffen mit grossen Magazinen als verboten einstuft.
Vor dem Urnengang legen 114 von 246 Bundesparlamentariern ihren Waffenbesitz offen. Die Umfrage von 20 Minuten zeigt: Je weiter rechts ein Politiker steht, desto eher besitzt er Schusswaffen. Knapp die Hälfte der antwortenden SVP-Politiker hat mindestens eine Waffe zu Hause. Dagegen besitzt von 44 linken Parlamentariern einzig Adrian Wüthrich (SP) eine Pistole (siehe Interview unten).
Die grössten Waffenfreunde im Parlament sind Jean-Luc Addor (SVP), Interimspräsident der Waffenlobby Pro Tell, sowie Werner Salzmann (SVP), Berner Schiessverbandes. Ersterer legt keine Details zu seiner Sammlung offen, Zweiterer besitzt sieben Waffen. Einige Parlamentarier nennen auch Jagdwaffen oder Erbstücke ihr Eigen, etwa alte Karabiner. Viele haben ihre Ordonnanzwaffe übernommen. Nationalrat Erich Hess (SVP) gibt an, mehrere Sturmgewehre zu besitzen.
«Das Sammeln von Waffen ist ein normales Hobby», sagt Addor. Das Ziel der Linken sei es, die Bürger zu entwaffnen. Für Addor erhöht ein liberales Waffenrecht gar die Sicherheit. Er hatte verlangt, dass Bürger in der Schweiz mit der Waffe herumlaufen dürfen, um im Fall eines Terrorangriffs sofort eingreifen zu können.
Davon hält FDP-Nationalrat Kurt Fluri nichts. Er hat seine Armeepistole zwar «als Souvenir» behalten. Eine Übernahme wäre auch mit dem verschärften Waffenrecht unverändert möglich. «Ich teile die Bedenken der Gegner nicht, die Verschärfung sei der Anfang der Entwaffnung des Volkes.»