Billag-Nachfolgerin Serafe unter Beschuss
BERN. Billag-Nachfolgerin Serafe kommt nicht aus der Kritik. Das nervt die Gebührenzahler.
Das Chaos bei der Billag-Nachfolgefirma Serafe reisst nicht ab. Nachdem sie Mitte Januar Rechnungen an fehlerhafte Adressen verschickt hatte, kämpft sie nun mit einer Flut von Reklamationen. Das spüren auch Dutzende 20-Minuten-Leser. Deren grössten Ärgernisse: Adress-Wirrwarr: «Serafe hat es fertiggebracht, die Rechnung dem Freund unserer Tochter zuzustellen. Per Mail bat ich um eine Korrektur, habe seither aber nichts mehr gehört», erzählt ein Leser. «Mein Mann und ich bekamen je eine Rechnung, obwohl wir verheiratet sind und die Einwohnerkontrolle auf Nachfrage diese Daten korrekt übermittelt hat», so eine Leserin. Es gibt auch Profiteure: «Ich war auf der Rechnung der Nachbarin aufgeführt. Wir haben den Betrag nun geteilt.»
Falsche Sprache: «Ich wohne in Wichtrach BE, habe aber die Rechnung auf Französisch erhalten. Nach zweimal 45 Minuten Telefonschlaufe habe ich Serafe gebeten, mir eine Rechnung auf Deutsch zu schicken. Bisher ohne Erfolg», ärgert sich eine Leserin.
Kommunikation: Auf Kritik stösst auch der Umgang von Serafe mit Beschwerden. «Ich habe es x-mal versucht, aber es ging nie jemand ans Telefon», sagt ein Leser, der eigentlich von den Gebühren befreit ist. Serafe-Sprecher Erich Heynen erklärt, man könne keine Änderungen an den Daten der Einwohnerdienste vornehmen. Er verspricht: «In diesen Tagen erarbeiten wir in Zusammenarbeit mit dem Bakom und den Einwohnerdiensten den Prozess der Rückmeldungen, damit die Einwohnerkontrollen die beanstandeten Daten korrigieren können.»