Jetzt ermittelt die Justiz gegen die Sek-Schüler
ELGG. Sek-Schüler aus Elgg haben einen Whatsapp-Chat geführt, in dem Gewaltvideos und Pornos verbreitet wurden. Es laufen Strafverfahren.
Diskriminierende und radikale Äusserungen, Pornografie, Bild- und Videomaterial im extremen Gewaltbereich: Dritt-Sekschüler aus Elgg ZH haben einen Chat namens «FC NSDAP» mit strafrelevanten Inhalten unterhalten. Das geht aus einem Schreiben der Schule an die Eltern hervor. Laut dem Schulleiter Reto Scheuermeier waren «etwa 15 Jugendliche» am Chat beteiligt. Die Schulleitung habe mehrere Handys der Schüler im Beisein der Polizei konfisziert. Die Untersuchung der Polizei habe den Verdacht auf «nicht zulässigen Inhalt» bestätigt. Es würden nun Strafverfahren via Jugendanwaltschaft laufen.
Laut einem Schüler, der selbst im Chat war, haben sich nicht 15, sondern 20 bis 30 Schüler am Chat beteiligt (siehe links). Zeitweise habe die Gruppe über 200 Mitglieder gezählt, darunter deutsche Neonazis. Es seien rechtsradikales Gedankengut, Kinder- und Tierpornos sowie besonders blutrünstige Videos verschickt worden. Laut dem Schüler ist es unter den Jungs gang und gäbe, «mal einen Judenwitz» oder nationalsozialistische Äusserungen zu machen. Sekundarschulpflege-Präsident Res von Ballmoos dagegen stellt klar: «Wir haben in Elgg kein Problem, das auf Neonazis zurückgeht.»
Für die Schüler der 1. Sek, die 20 Minuten gestern auf dem Pausenplatz traf, sind die Chat-Mitglieder harmlos. «Das sind ganz nette Schüler, und es sind sogar Ausländer dabei. Es war wohl eher als Gag gedacht.»