Bunga-Bunga-Mädchen und Zeugin stirbt mysteriösen Tod
ROM. Die Justiz ermittelt im mysteriösen Fall zum Tod einer wichtigen Zeugin in Prozessen gegen Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi.
Ende Januar wurde Imane Fadil (33) in ein Krankenhaus bei Mailand eingeliefert. Sie klagte über starkes Bauchweh und schnellen Gewichtsverlust. Am 1. März starb Fadil. Vor ihrem Tod gab sie an, sie befürchte, vergiftet worden zu sein.
Fadil ist in Italien und darüber hinaus als Prozesszeugin aus dem Jahr 2012 bekannt: Sie war eine von drei Frauen, die vor Gericht über die ausschweifenden Bunga-Bunga-Partys des damaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi berichtet hatten. Vor ihrem Tod war das Model daran, ein Buch über die Hintergründe dieses Skandals zu schreiben. Italienischen Medien zufolge war Fadil finanziell jedoch so schlecht gestellt, dass sie in einem von Mäusen infizierten Haus auf dem Land bei Chiaravalle lebte. So prüften die Ärzte auch, ob die Frau an Leptospirose leiden könnte, eine durch Mäuse übertragene Infektionskrankheit. Als sich der Zustand der Patientin rapide verschlechterte, schaltete man ein Speziallabor ein, wie der «Corriera della Sera» berichtet. Dieses habe in Proben der Patientin «eine Mischung aus radioaktiven Substanzen» gefunden, die «normalerweise nicht im Handel erhältlich» seien. Die Zeitung «Il Fatto Quotidiano» berichtete dagegen von einer zunehmenden geistigen Verwirrtheit des Ex-Models. Sie habe an «schwarze Geister» und «dämonische Riten» geglaubt. Am Mittwoch oder Donnerstag soll die offizielle Todesursache bekannt gegeben werden. Italiens Chef-Forensikerin Cristina Cattaneo persönlich hat sich der Autopsie angenommen.
Auf den Tod Fadils angesprochen, sagte Berlusconi: «Ich habe nie mit ihr gesprochen.» Es mache ihn aber «traurig, wenn ein junger Mensch stirbt».