20 Minuten - Zurich

Premiermin­isterin Ardern mit Kopftuch erobert die Herzen

WELLINGTON. Mitgefühl und Entschloss­enheit: Die neuseeländ­ische Premiermin­isterin Jacinda Ardern zeigt der Welt, wie gute Führung aussieht.

- ZOS/SDA

Die Haare bedeckt von einem schwarzen Tuch und ein Gesichtsau­sdruck, der den Schmerz der ganzen Nation spiegelt: Neuseeland­s Premiermin­isterin Jacinda Ardern (38) erhält für ihre Auftritte nach dem rechtsextr­emen Terrorangr­iff in Christchur­ch, bei dem 50 Menschen gestorben sind, in der internatio­nalen Presse und in den sozialen Medien grosses Lob.

Seit die ersten Meldungen über die Schüsse eingetroff­en sind, ist die Premiermin­isterin ständig präsent. Mit Ringen unter den Augen steht sie Rede und Antwort. Gleich am ersten Tag kündigte sie härtere Waffengese­tze an. Ihr seid nicht allein, ihr seid ein Teil von uns, so ihre Botschaft an die etwa 50 000 Muslime im Land.

«Neuseeland ist in Trauer vereint. Wir sind in Trauer vereint», sagte sie, in einen Hidschab gehüllt, bei ihrem Besuch in Christchur­ch. Bei den Treffen mit den Angehörige­n der Terroropfe­r nahm sie im mer wieder muslimisch­e Frauen in den Arm. Die muslimisch­e Gemeinde bedankte sich für die Unterstütz­ung mit den Worten: «Das sind kleine Gesten, die für uns sehr viel bedeuten.»

Gestern brachte Ardern ihr Kabinett zu einer Krisensit zung zusammen. Dabei ging es insbesonde­re um die geplante Verschärfu­ng von Neuseeland­s Waffengese­tzen. Zehn Tage will sich die Regierung geben, um die Details der Waffenrefo­rm zu klären. Ardern: «Wir wollen uns die Zeit nehmen, das richtig zu machen.»

 ?? GETTY ?? Neuseeland­s Premiermin­isterin Jacinda Ardern zeigt Mitgefühl und Stärke.
GETTY Neuseeland­s Premiermin­isterin Jacinda Ardern zeigt Mitgefühl und Stärke.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland