Kommt es bei den Banken jetzt zum Job-Kahlschlag?
ZÜRICH. Deutsche Bank und Commerzbank wollen fusionieren. Was bedeutet das für die Schweizer Geldhäuser?
In der Finanzbranche zeichnet sich eine Megafusion zwischen den beiden grössten Privatbanken Deutschlands ab: Die Deutsche Bank und die Commerzbank bestätigen Fusionsgespräche. Was heisst das für die Schweiz? Die wichtigsten Antworten:
Wie geht es den Banken? Nicht gut. Bei der Deutschen Bank haben Skandale und teure Prozesse Milliarden verschlungen. Die Commerzbank steckt seit Jahren in einem Konzernumbau fest.
Warum sollen die Banken fusionieren?
«Es gibt starken politischen und wirtschaftlichen Druck», erklärt Manuel Ammann, Direktor am Schweizerischen Institut für Banken und Finanzen. Der deutsche Bundesfinanzminister Olaf Scholz betont, dass Deutschland starke Banken brauche. Was wären die Folgen für die UBS und die CS?
Ammann sieht keine unmittelbaren Folgen für die Schweizer Banken. Die Geschäftsbereiche der beiden deutschen Institute würden sich zu wenig mit jenen der UBS oder CS überschneiden.
Könnte es auch eine Fusion mit der UBS oder der CS geben? «Die Deutsche Bank muss profitabler werden. Da werden auch andere Möglichkeiten durchgespielt», sagt Ammann. Grenzüberschreitende Fusionen seien aber schwierig. Kommt es zu Massenentlassungen?
Experten rechnen mit einem Abbau von 30000 bis 50000 Jobs. Auch für Bankenexperte Ammann ist klar: «Zehntausende Stellen sind gefährdet.» Wie wahrscheinlich ist ein Zusammenschluss?
Eine Fusion kann laut Ammann als Ausweg aus der misslichen Lage der beiden Banken gesehen werden. «Daher sind die Chancen für einen Zusammenschluss intakt.»