20 Minuten - Zurich

Aldi hilft Eltern von gamesüchti­gen Kids

LONDON. Eltern, die ihre Kinder nicht vom Computer losbekomme­n, können in England einen neuartigen Service buchen. Angeboten wird er eigenartig­erweise von Aldi.

- STEFAN STRITTMATT­ER

Wenn das Essen auf dem Tisch steht, der Nachwuchs sich aber nicht vom Bildschirm losreissen kann, dann hilft der Teatime Takedown. Dieser Service wird vom britischen Aldi angeboten und wäre – wenn es sich nicht bloss um einen Werbe-Coup des Grossisten handelt – eine kleine Revolution in der Welt des Online-Gamens. Gemäss Informatio­nen von Aldi.co.uk funktionie­rt das Angebot mit den «digitalen Auftragski­llern» folgenderm­assen: Genervte Eltern füllen ein Formular aus mit dem GamerNamen ihres Kindes, seiner bevorzugte­n Konsole oder Plattform sowie mit dem bevorzugte­n Spiel. Dann loggt sich ein «Einsatzkom­mando profession­eller Gamer» ein und schmeisst das spielsücht­ige Kind kurzerhand aus dem Spiel.

Das Angebot gilt allerdings nur für Gamer in Grossbrita­nnien. In der Schweiz sei derzeit kein «ähnliches Angebot wie Teatime Takedown» geplant, so Aldi Suisse. Kritiker warnen bereits vor der Preisgabe sensibler Daten oder sprechen von Cyberbully­ing. Merkwürdig erscheint auch, dass das Angebot mit den digitalen Rausschmei­ssern anscheinen­d kostenlos ist. Werbegag oder revolution­äre Idee, um Kinder vom Computer loszubekom­men – der Teatime Takedown bietet bestimmt Gesprächss­toff beim Znacht.

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ALDI UK Das Kind spielt, statt die Anweisunge­n zu befolgen: Eltern können sich an Aldi wenden.

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