Neue Love-Scam-Masche beschäftigt Schweizer Zoll
ZÜRICH. Mehrere Frauen erkundigten sich bei der Zollverwaltung, wo ihr teures Paket abgeblieben sei. Das Problem: Es wurde nie eins verschickt.
Die Telefone an den drei Standorten der Auskunftszentrale des Zolls in Schaffhausen, Genf und Chiasso klingelten im vergangenen Jahr 142357-mal – und somit häufiger als im Vorjahr. Einige dieser Anrufe waren selbst für die Mitarbeiter ungewöhnlich. So riefen drei Frauen den Standort Genf an, um sich über ein angeblich beim Zoll blockiertes Paket zu erkundigen. Sie gaben an, dass es sich dabei um das Paket ihres Liebsten handle. Gemäss dem Magazin «Forum Z.» sollte jede rund 1000 Franken dafür bezahlen.
Im Gespräch ergab sich dann allerdings, dass die Frauen einer Love-ScamMasche zum Opfer gefallen waren. Der Trick war jeweils derselbe: Die Frauen wurden in den sozialen Medien von Männern kontaktiert, die meist angaben, gut situiert zu sein. Über mehrere Wochen und Monate hinweg wurde Vertrauen aufgebaut. Irgendwann wurden die Frauen gebeten, ein Paket anzunehmen. «Die Pakete sollen jeweils persönliche Gegenstände enthalten, die nicht näher beschrieben wurden», sagt Michael Steiner, Sprecher der Zollverwaltung. Für die Aushändigung sollten die Frauen jedoch Geld über Western Union oder Moneygram überweisen.
Die Mitarbeiter klärten die Frauen im Gespräch auf und rieten ihnen, sich an die Polizei zu wenden. Laut Steiner gab es bereits in der Vergangenheit Betrugsmaschen, in denen die Eidgenössische Zollverwaltung eine Rolle spielte. «Doch dieses Love-Scam-Phänomen war selbst für uns neu.»