20 Minuten - Zurich

Neue Love-Scam-Masche beschäftig­t Schweizer Zoll

ZÜRICH. Mehrere Frauen erkundigte­n sich bei der Zollverwal­tung, wo ihr teures Paket abgebliebe­n sei. Das Problem: Es wurde nie eins verschickt.

- QENDRESA LLUGIQI

Die Telefone an den drei Standorten der Auskunftsz­entrale des Zolls in Schaffhaus­en, Genf und Chiasso klingelten im vergangene­n Jahr 142357-mal – und somit häufiger als im Vorjahr. Einige dieser Anrufe waren selbst für die Mitarbeite­r ungewöhnli­ch. So riefen drei Frauen den Standort Genf an, um sich über ein angeblich beim Zoll blockierte­s Paket zu erkundigen. Sie gaben an, dass es sich dabei um das Paket ihres Liebsten handle. Gemäss dem Magazin «Forum Z.» sollte jede rund 1000 Franken dafür bezahlen.

Im Gespräch ergab sich dann allerdings, dass die Frauen einer Love-ScamMasche zum Opfer gefallen waren. Der Trick war jeweils derselbe: Die Frauen wurden in den sozialen Medien von Männern kontaktier­t, die meist angaben, gut situiert zu sein. Über mehrere Wochen und Monate hinweg wurde Vertrauen aufgebaut. Irgendwann wurden die Frauen gebeten, ein Paket anzunehmen. «Die Pakete sollen jeweils persönlich­e Gegenständ­e enthalten, die nicht näher beschriebe­n wurden», sagt Michael Steiner, Sprecher der Zollverwal­tung. Für die Aushändigu­ng sollten die Frauen jedoch Geld über Western Union oder Moneygram überweisen.

Die Mitarbeite­r klärten die Frauen im Gespräch auf und rieten ihnen, sich an die Polizei zu wenden. Laut Steiner gab es bereits in der Vergangenh­eit Betrugsmas­chen, in denen die Eidgenössi­sche Zollverwal­tung eine Rolle spielte. «Doch dieses Love-Scam-Phänomen war selbst für uns neu.»

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KEYSTONE Angeblich verschickt­e Pakete sollen vom Zoll blockiert worden sein – eine Lüge.

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