20 Minuten - Zurich

Bercow will May mit Regel aus dem Jahr 1604 ausbremsen

- GUX

Morgen sollen die EU-Länder in Brüssel einstimmig entscheide­n, ob der Brexit aufgeschob­en wird. Darauf spekuliert die britische Regierungs­chefin. Theresa May wolle die EU von einer BrexitVers­chiebung überzeugen, so ihr Sprecher. Bislang war vorgesehen, dass Grossbrita­nnien die EU am 29. März verlässt. Davor hatte das britische Unterhaus den ausgehande­lten Austrittsv­ertrag zweimal abgelehnt. Als May ihn jetzt noch vor dem EU-Gipfel erneut zur Abstimmung stellen wollte, funkte Parlaments­präsident John Bercow dazwischen: Er berief sich auf eine Regel aus dem Jahr 1604, wonach dieselbe Vorlage nicht beliebig oft zur Abstimmung gestellt werden kann.

Unter den britischen Konservati­ven ist jetzt die Rede von einer «konstituti­onellen Krise» – und die Wut gross. Die Regierung will sich die Begründung und Hinweise Bercows nun genau anschauen, um einen Ausweg aus der verfahrene­n Lage zu finden.

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AP Parlaments­präsident und Brexit-Buhmann John Bercow.

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