«Das Vorgehen ist fast schon übergriffig»
Herr Bühler, was sagen Sie zum Vorgehen des Journalisten? Ich finde das Vorgehen medienethisch fragwürdig. Journalisten sollten seriös über Politik berichten, erst recht während Wahlkämpfen. Die Politikerin wird hier aufs Äussere reduziert. Das wird ihrer politischen Arbeit nicht gerecht. Könnte man das Ganze als Gag verstehen?
Würden Sie einen männlichen Politiker fragen, ob er in Shorts posieren möchte? Das Vorgehen ist politisch und gendertechnisch rückständig. Es ist einer Frau gegenüber fast schon übergriffig.
Hat der Journalist Konsequenzen zu befürchten? Kaum. Obwohl das Vorgehen medienethisch fragwürdig ist, hat er seitens Presserat nichts zu befürchten, da es zu keiner Publikation gekommen ist. Der «Blick» sollte aber mal sein Redaktionsstatut überarbeiten und das Vorgehen hinterfragen.
Dennis Bühler ist Mitglied des Schweizer Presserats.