Bald gibts die Visa Debit fürs Onlineshopping
ZÜRICH. Für Einkäufe im Netz zückt man meist die Kreditkarte. Das soll sich nun ändern – mit einer onlinefähigen Debitkarte.
Ob Sneakers bei Zalando oder eine Kaffeemaschine bei Galaxus – Schweizer Konsumenten kaufen wie wild in Onlineshops ein. Dafür zücken sie oft ihre Kreditkarte. Der fällige Betrag wird dann Ende Monat fällig.
Bald soll online shoppen in der Schweiz erstmals auch mit Debitkarte möglich sein. Die Kreditkartenfirma Visa testet ein entsprechendes Produkt. «In der Schweiz wird die Karte namens Visa Debit später in diesem Jahr auf den Markt kommen», sagt Stefan Holbein, Chef von Visa Schweiz, zu 20Minuten. Zahlt der Konsument im Onlineshop mit der neuen Karte, wird der Betrag im Unterschied zur Kreditkarte sofort dem Konto des Karteninhabers belastet. Dass es hierzulande bisher noch keine solche Karte gegeben habe, liege an der veralteten Technologie der Banken.
Die UBS will das nun ändern: «UBS und weitere Schweizer Banken entwickeln zusammen mit Visa und Mastercard onlinefähige Debit-Produkte», so die Bank. Die Credit Suisse äussert nicht.
Benjamin Manz, Bankexperte bei Moneyland, geht davon aus, dass die Banken eine technische Umstellung bisher bewusst nicht forciert haben: «Eine Rolle hat sicher auch gespielt, dass Kreditkarten für die Banken lukrativer sind als Debitkarten.»
E-Commerce-Experte Malte Polzin gibt sich bei der neuen Debitkarte skeptisch: «Das Geld ist weg vom Konto, noch bevor der Konsument seine Ware erhalten hat.» Das sei besonders unangenehm, wenn einem der Onlineshop unbekannt sei. Für Polzin ist es daher fraglich, ob Schweizer mit der Debitkarte im Netz gross einkaufen werden. «Das Sicherheitsbedürfnis ist sehr gross.»