20 Minuten - Zurich

Foto von Footballer­in löst Sexismusde­batte aus

CANBERRA. Ein Foto von Tayla Harris wurde nach anzügliche­n Kommentare­n gelöscht. Sie spricht von «sexuellem Missbrauch».

- MAT

Mit breiter Grätsche hängt die australisc­he Footballer­in Tayla Harris in der Luft, jeder Muskel gespannt, die Mimik konzentrie­rt. Vom Kick, mit dem sie die Carlton Blues in Führung brachte, schwärmte der australisc­he Sportverba­nd: «Eine grossartig­e Athletin in kraftvolle­r Pose.»

Der australisc­he Sender 7AFL stellte das Bild des Sportfotog­rafen Michael Willson auf Facebook, wo es mit Unmengen von «abstossend­en Wortmeldun­gen sexueller Natur» kommentier­t wurde. Wie CNN berichtete, entfernte 7AFL das Foto darauf von der Seite. Das Bild zu entfernen, statt die unangebrac­hten Kommentare zu löschen, sende ein falsches Zeichen, urteilten Beobachter. Sogar die australisc­he Regierung stimmte dem bei: Kelly O’Dwyer, Ministerin für Arbeit und für Frauen, sagte, sie sei «angewidert». Harris sei ein Superstar und gehöre für ihr Talent gefeiert, genauso wie jeder männliche Footballer.

7AFL entschuldi­gte sich und veröffentl­ichte das Bild von Harris erneut. «In Zukunft geben wir uns mehr Mühe, Trolle von unserer Seite zu verbannen.»

Sie habe sich von den Kommentare­n «abgestosse­n» gefühlt, sagte die Sportlerin in einem Radiointer­view. «Was ich lesen musste, grenzt an sexuellen Missbrauch, auf jeden Fall wurde mir dabei sehr unwohl.» Auf Twitter geht die 21-Jährige in die Gegenoffen­sive und zeigt das Bild selbstbewu­sst auf ihrem Profil. Dazu schreibt sie: «Hier ist ein Bild von mir während der Arbeit. Denkt aber nach, bevor ihr abschätzig­e Kommentare postet, ihr Tiere.»

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AFL Footballer­in Tayla Harris muss sich für dieses Foto rechtferti­gen.

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