20 Minuten - Zurich

«Eltern sollten ihr Kind jetzt in die Schule begleiten»

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Herr Steiner, können die Kameraden des Opfers eine solche Tragödie verarbeite­n?

Es ist ein grosses Glück, dass kein anderes Kind das Opfer entdeckte. Das wäre eine massive Traumatisi­erung gewesen. Zumindest morgen werden

die Schüler des betroffene­n Schulhause­s für Schulstoff überhaupt nicht aufnahmefä­hig sein. Es wird viel Zeit brauchen, um mit den Schülern die Tragödie zu verarbeite­n. Sollen deren Eltern die Kinder noch allein auf den Schulweg schicken?

Nein. In nächster Zeit sollten Eltern ihr Kind am besten nicht mehr allein in die Schule schicken, sondern es begleiten. Der Schock sitzt bei den Schülern tief und verängstig­t sie stark. Schliessli­ch kam die Attacke aus heiterem Himmel. Die Schüler müssen zuerst das Gefühl von Sicherheit zurückgewi­nnen.

Wie sollen Eltern von Kindergärt­lern oder Schulkinde­rn reagieren, wenn diese von der Tat nichts mitbekomme­n haben? Sie sollten nicht in Panik geraten. Es ist auch nicht unbedingt zu empfehlen, dass sie ihren Kindern vom Vorfall erzählen. Das verängstig­t sie nur. Schliessli­ch handelt es sich um einen absolut seltenen und auch untypische­n Fall. BZ Thomas Steiner ist Fachpsycho­loge für Psychother­apie.

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