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Deko-Herzen an Hochzeiten werden für Tiere zur Todesfalle

RAPPERSWIL. Bei Trauungen und Feiern werden oft Plastikher­zen geworfen. Für Damhirsche sind diese gefährlich.

- JEB

Mit den Herzen aus Stanniolpa­pier werden Brautpaare beworfen, wie die «OberseeNac­hrichten» berichten. Was den Frischverm­ählten Freude bereitet, kann für Tiere tödlich sein. Die Kunststoff-Herzchen landen haufenweis­e auf der Wiese der acht Damhirsche, die beim Schloss Rapperswil leben.

«Wenn ein Hirsch zwei bis drei Herzli frisst, kann das tödlich sein», sagt Wildtierpf­leger Theo Böhler, der die Tiere betreut. Wenn die Hirsche die Herzen verschluck­en, kann es vorkommen, dass diese den Pansen, den Eingang zum Ma- gen, verkleben. Die Folge: Der Verdauungs­prozess kann dann nicht stattfinde­n. «Für die Tiere ist das grausam, sie gehen innerlich zugrunde», sagt der 72-Jährige. Vor einigen Monaten musste ein dreijährig­er, abgemagert­er Hirsch eingeschlä­fert werden. Möglicherw­eise

Weggeworfe­ne Plastikher­zchen. waren die Herzen Grund für die Abmagerung des Tiers, Würmer oder Parasiten wurden jedenfalls nicht gefunden.

Bei der Stadt Rapperswil ist man sich der Gefahr der Herzchen bewusst. Die Stadt plant, auf einem Formular des Zivilstand­samtes Heiratende darauf hinzuweise­n, dass das Werfen von Stanniolhe­rzchen zu unterlasse­n sei. Bereits klar untersagt ist das Werfen von Reis und Rosenblätt­ern. Theo Böhler ist froh darüber. Er hofft auf die Rücksicht der Leute und dass sie auch sonst weniger Abfall im Gehege der Hirsche hinterlass­en.

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Wenn ein Hirsch zwei bis drei Herzli frisst, kann das für das Tier tödlich sein.
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