Biker-Gangs wollen Moscheen bewachen
WELLINGTON. Beim ersten Freitagsgebet seit dem Anschlag auf Moscheen in Neuseeland wollen Biker ihre muslimischen Mitbürger beschützen.
Genau eine Woche nach dem tödlichen Massaker kommt die muslimische Gemeinschaft von Neuseeland zum ersten Freitagsgebet zusammen. Dieses soll sogar im Radio übertragen werden. Ebenfalls aussergewöhnlich: BikerBanden wie The Mongrel Mob, King Cobra und The Black Power haben versprochen, die lokalen muslimischen Gemeinschaften im ganzen Land zu schützen. «Wir werden unsere muslimischen Brüder und Schwestern so lange unterstützen, wie sie es brauchen», sagt Sonny Fatu, Präsident von Mongrel Mob, zum Newsportal «Stuff». Sein Club werde heute die JamiaMasjidMoschee in Hamilton bewachen, damit die Muslime ohne Angst und in Frieden beten können. «Dass wir das tun, stand ausser Frage», sagte Fatu zum «Evening Standard», «und wir werden angemessen gekleidet sein.»
Der Mongrel Mob ist laut dem «Standard» eine der berüchtigten Gangs in Neuseeland, die auch vor Erpressung, Mord, Drogenhandel, Waffenschieberei und Geldwäscherei nicht zurückschrecken soll. «Wir werden nicht bewaffnet sein», stellt Fatu klar.
Dr. Asad Mohsin, Leiter der Waikato Muslim Association, schätzt die Unterstützung. «Das alles gibt uns die Kraft, die Trauer, die wir erleben, zu überwinden.» Angst vor den Lederkuttenträgern hat er nicht: «Sie sind Teil von uns,
wie wir Teil von ihnen sind.»
Als Reaktion auf die Anschläge hat Premierministerin Jacinda Ardern gestern ein Gesetz angekündigt, das den Verkauf von halb automatischen Waffen und Sturmgewehren verbietet.