Zürcher Grüne jubeln, SVP erleidet Schlappe
ZÜRICH. GLP und Grüne sorgen bei den kantonalen Wahlen für Furore – ganz anders siehts bei den Bürgerlichen aus.
Zum Schluss wurden die Regierungsratswahlen gestern zum Krimi. Die bisherigen fünf Mitglieder wurden problemlos wiedergewählt: Mario Fehr (SP) erhielt mit Abstand am meisten Stimmen, gefolgt von Jacqueline Fehr (SP), Ernst Stocker (FDP), Silvia Steiner (CVP) und Carmen Walker Späh (FDP). Spätestens danach hätte man im Voraus mit dem SVPAushängeschild Natalie Rickli gerechnet, aber nichts da. Martin Neukom von den Grünen sorgte für einen Riesencoup und holte sich den sechsten Sitz im Regierungsrat. Der 32-jährige Solarenergieforscher ist der jüngste Regierungsrat seit über 170 Jahren. Nur Alfred Escher war 1848 noch jünger. «Es ist noch nicht ganz angekommen, aber die Freude ist sehr, sehr gross», sagte Neukom nach der Wahl. Er glaubt, dass die Klimadebatte einen Einfluss hatte: «Ich setze mich seit zehn Jahren für den Klimaschutz ein, und das hat bei den Wählern offenbar Glaubwürdigkeit erreicht.»
Hinter Neukom machte Rickli dann knapp vor FDP-Kandidat Thomas Vogel das Rennen um den siebten und letzten Platz. Es ist das erste Mal in der Geschichte der FDP, dass sie nur einen Sitz im Zürcher Regierungsrat hat.