20 Minuten - Zurich

Schweizeri­nnen sind Curling-Weltmeiste­r

SILKEBORG. Mit Nerven aus Stahl: Die Schweizer Curlerinne­n holen in einem dramatisch­en WM-Final gegen Schweden Gold.

- SDA

Melanie Barbezat, Esther Neuenschwa­nder, Silvana Tirinzoni und Alina Pätz vom CC Aarau waren mit der Bilanz von 8:4 Siegen in die K.-o.-Spiele gekommen. Danach besiegten sie China im Viertelfin­al, Südkorea im Halbfinal und schliessli­ch im hochstehen­den und dramatisch­en Final Schweden mit 8:7 nach Zustatz-End. Die Leistung des Schweizer Quartetts ist umso bemerkensw­erter, als die Schwedinne­n, die den Grand Slam (Olympiasie­g, EM- und WM-Titel) anstrebten, bis zum Final zwölf Partien in Folge gewannen.

Die 39-jährige Zürcherin Silvana Tirinzoni war bei ihren ersten drei WM-Teilnahmen (2006, 2007, 2013) leer ausgegange­n. Ihre erste WM-Medaille ist somit also die goldene. Sie war nach dem Triumph überglückl­ich und aufgewühlt: «Es war ein unglaublic­hes Auf und Ab im ganzen Final, und sogar im Zusatz-End. Jetzt ist es ein tolles Gefühl. Dennoch war es grausam, diesen Final durchzuste­hen.»

Alina Pätz war im ZusatzEnd der riesigen Nervenprob­e gewachsen und spielte den letzten und entscheide­nden Stein mitten in den sogenannte­n Vierfuss, den innersten Kreis des Hauses. Auf der vierten Position war Pätz schon in der ersten Spielhälft­e um einige Prozentpun­kte stärker als ihre direkte Gegenspiel­erin Anna Hasselborg. Danach steigerte sich die Schwedin auf Pätz’ sehr hohes Niveau, ohne dass Pätz irgendwann nachliess. In einer absoluten Zahl: Pätz brachte es auf der schwierigs­ten Position auf eine Erfolgsquo­te von 94 Prozent. Ein solcher Wert wird üblicherwe­ise nur von den besten Männern erreicht.

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 ?? EPA ?? Alina Pätz brachte es auf eine Erfolgsquo­te von 94 Prozent – einen solchen Wert erreichen üblicherwe­ise nur die besten Männer.
EPA Alina Pätz brachte es auf eine Erfolgsquo­te von 94 Prozent – einen solchen Wert erreichen üblicherwe­ise nur die besten Männer.

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