Harter Typ: So steckt Schär den Crash weg
BASEL. Zuerst k. o. Dann Matchwinner. Und gestern schon wieder auf dem Platz. Dieser Fabian Schär ist hart im Nehmen.
Nach dem 2:0-Sieg in Georgien sind die Schweizer in der Nacht auf Sonntag nach Mitternacht in Basel gelandet. Gestern Nachmittag stand ein leichtes Training im Campus des FC Basel auf dem Programm. Nati-Trainer Vladimir Petkovic teilte seine Spieler in zwei Gruppen ein. Jene, die am Samstag weniger als eine Stunde oder gar nicht gespielt hat- ten, bildeten eine Gruppe. Die Profis, die durchgespielt hatten, die andere. Darunter auch Fabian Schär. Aber sein irrer Auftritt in Tiflis gab am Tag danach noch zu reden.
Nach einem Eckball stiegen Schär und der Georgier Jemal Tabidse in der 23. Minute in ein Luftduell und prallten brutal mit den Köpfen zusammen. Der Schweizer sackte wie leblos zu Boden. Der Georgier Jano Ananidse reagierte geistesgegenwärtig und fasste Schär in den Mund, damit der nicht seine Zunge verschluckt. Nach langer Behandlung und nach Absprache des Arztes spielte Schär weiter, als wäre nichts gewesen, und lieferte zu den zwei Toren auch noch die Assists.
Eine unvernünftige Aktion sei dies gewesen, sagten die einen. «Ich wollte es probieren», meinte Schär selber. Es gibt Ärzte, die nach diesen Symptomen die Notbremse gezogen und ihn nicht weiterspielen lassen hätten. Nati-Doc Damian Meli entschied anders, weil er keine neuropsychologischen Defizite feststellen konnte. Auch weitere ausführliche Tests nach Schlusspfiff ergaben keine Auffälligkeiten. Gestern zeigte sich Schär in guter Verfassung beim Auslaufen. Damit steht er Petkovic morgen gegen Dänemark zur Verfügung – als wäre nichts gewesen.