Dank Klimapolitik: Marschieren die Öko-Parteien auch national durch?
ZÜRICH. Schlappe für die SVP, Freudentag für Grüne und GLP. Nach dem Verdikt in Zürich muss die SVP über die Bücher.
GLP und Grüne profitieren bei den Zürcher Kantonsratswahlen von der Klimadiskussion: Die GLP gewann am meisten Stimmenanteile (+5,3 Prozent) dazu, gefolgt von den Grünen (+4,7). Die SVP büsste gut 5,5 Prozent ein.
Für Jürg Grossen, Präsident der GLP Schweiz, könnte das Zürcher Resultat sehr wohl Signalwirkung für die nationalen Wahlen haben: «Heute ist ein Freudentag, für den Herbst bin ich zuversichtlich.» Das Ergebnis zeige, dass die grünliberale Klima- und Europapolitik endlich bei der Bevölkerung angekommen sei. Und SVP-Präsident Albert Rösti betont, die Klima-Thematik habe eine grössere Rolle gespielt, als die SVP erwartet habe. «Es bedarf nun einer schonungslosen Analyse», so Rösti. Bis im Oktober könne noch viel passieren, die Partei müsse an der Kommunikation arbeiten.
Ob die Klimadebatte auch auf die Resultate der eidgenössischen Wahlen im Oktober einen solchen Einfluss haben wird, ist für Politologe Louis Perron noch offen. «Wenn es einen Hitzesommer gibt, ist das gut möglich. Aber auch in der Europapolitik kann noch viel passieren.»