20 Minuten - Zurich

Eltern gehen immer öfter mit Anwälten gegen Lehrer vor

ZÜRICH. Die Zahl der Anzeigen gegen Lehrer nimmt zu. Eltern gehen schon wegen nasser Socken gegen Lehrperson­en vor.

- EHS

Lehrperson­en müssen sich nicht nur mit dem Korrigiere­n von Klassenarb­eiten, sondern auch mit juristisch­en Schriften beschäftig­en. Denn die Zahl der Anzeigen gegen Lehrperson­en nimmt zu. Das sagt Franziska Peterhans vom Dachverban­d Lehrerinne­n und Lehrer dem «SonntagsBl­ick». Mal passe die Klassenein­teilung nicht, mal sei eine einzelne Note der Auslöser. Christian Hugi, Präsident des Zürcher Lehrerverb­ands, bestätigt den Trend. Eltern würden immer schneller Anwälte beiziehen, wenn sie mit Entscheidu­ngen der Schule nicht einverstan­den seien. «Die Autorität der Lehrer hat abgenommen», sagt Hugi. «Eltern trauen sich heute viel schneller, gegen die Schule vorzugehen.»

Betroffene­n Lehrern rät er, sich an die Schulleitu­ng zu wenden: Der Arbeitgebe­r müsse seine Angestellt­en unterstütz­en. Auch an seiner Schule seien schon Anwälte gegen Lehrer vorgegange­n. Letzte Woche machte 20 Minuten publik, dass die Eltern eines Zürcher Sekschüler­s dessen Lehrerin angezeigt hatten, nachdem dieser in der Schule das Onanieren vorgespiel­t hatte – ein normales Verhalten, wie sein Vater befand. Ein anderer Zürcher Lehrer sagt, schon die nassen Socken eines Schülers hätten an einem runden Tisch mit den Schulbehör­den geklärt werden müssen. Er war in der Pause in eine Pfütze gehüpft. Dass er mit nassen Füssen nach Hause laufen musste, störte die Eltern.

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«Die Autorität der Lehrer hat abgenommen»: Christian Hugi vom Zürcher Lehrerverb­and.

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