20 Minuten - Zurich

«Er tat mir leid, also schlief ich mit ihm»

ZÜRICH. Leser erzählen, wie sie aus Höflichkei­t mit jemandem ins Bett gingen. Für Sex gebe es viele Gründe, so eine Expertin.

- JK

Mit jemandem schlafen, um nicht unhöflich zu sein: Dieses Phänomen ist weit verbreitet, wie LeserErfah­rungen zeigen. Sexologin Esther Schütz: «Für Sex gibt es vielfältig­e Gründe: Lust und Liebe sind nur zwei davon, Mitleid oder Höflichkei­t zwei weitere.» Über die Gründe werde in der Regel aber nicht gesprochen. Solange sich eine Person nach dem Sex aus Höflichkei­t nicht schlecht fühle, sehe sie kein Problem. «Schwierig wird es, wenn man Mühe hat, zu äussern, was man beim Sex will – und auch darauf zu bestehen.» Das stelle vor allem für Frauen

Sexologin Esther Schütz. nach wie vor eine Schwierigk­eit dar. Sie stolperten über ihre Sozialkomp­etenzen oder über traditione­lle Rollenbild­er. «Es gibt immer noch mehr Männer in den Chefetagen als Frauen. Manche Frauen neigen dazu, sich zu fügen – auch im Bett», so Schütz.

Momo27:

Anonym:

16-Jährige:

Mona008:

Ehefrau:

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Warum ist es für viele so schwierig, ehrlich zu sein? Ich will nie in die Situation kommen, dass jemand aus Mitleid Intimitäte­n mit mir austauscht. Mir ist Freundscha­ft wichtiger als Sex.Ich finde, Sex aus «Mitleid» ist eine Ausrede. Mir ist es oft passiert. Heute weiss ich, dass ich das Problem war – kein Selbstvert­rauen, kein Mut, gegen den Trieb des Mannes «Nein» zu sagen.Für mich ist der einzige Grund, mit jemandem zu schlafen, die Liebe. Nennt mich altmodisch und verklemmt, das ist mir egal.Aus Höflichkei­t mit jemandem schlafen? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Man muss doch Lust empfinden, und das Gefühl, dass man die Finger nicht voneinande­r lassen kann.Hätte man so eine Umfrage bei Ehefrauen gemacht, hätten bestimmt 90 Prozent zugegeben, dass der Sex mit dem Ehemann oft reine Höflichkei­t oder Pflicht ist.
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