GewinnFlaute bei Migros: Fallen jetzt wieder Jobs weg?
ZÜRICH. Migros-CEO Fabrice Zumbrunnen nimmt im Interview mit 20 Minuten Stellung zum schrumpfenden Gewinn des Detailhandelskonzerns.
Im letzten Jahr konnten Sie noch sagen, Ihr Vorgänger Herbert Bolliger habe den Gewinneinbruch zu verschulden. Beim jetzigen Rückgang können Sie das nicht mehr. Das habe ich nie gesagt. Ich bewundere, was Herr Bolliger für die Migros gemacht hat. Was unsere Arbeit angeht: Wir haben 2018 das operative Ergebnis das erste Mal seit vier Jahren verbessern können.
Wie wollen Sie den Gewinnrückgang endlich stoppen? Mit vielen Massnahmen, die wir getroffen haben. Wir sind in einer Transformationsphase. Aber auch wenn wir auf Kurs sind, sind wir noch nicht am Ziel. Die Migros soll Telefone von Mitarbeitern abgehört haben, um herauszufinden, wer Geschäftsgeheimnisse ausgeplaudert hat. Geht das nicht zu weit? Es gab keine Telefonüberwachung. Es gab nur eine Analyse. Diese hat eine unabhängige Firma gemacht, um zu erfahren, was passiert ist. Der Auditausschuss der Verwaltung hat das entschieden.
Ursula Nold ist die neue MigrosPräsidentin. Sind Sie froh, dass nicht Jeannine Pilloud gewählt wurde? Immerhin hätte sie Ihnen als ehemalige Topmanagerin der SBB das Rampenlicht nehmen können. Als Migros-Angestellter habe ich mich ganz bewusst neutral verhalten. Ich kann nur sagen, dass ich mich auf die Zusammenarbeit mit Frau Nold sehr freue.
Sie preschen mit Ihrem Sparprogramm «Fast Forward» vor. Sehen wir bald einen weiteren Stellenabbau?
Nein. Wir fokussieren uns auf den Ausbau unserer digitalen Kompetenzen. Wir investieren in die Zukunft und in die Innovation. Selbstverständlich müssen wir gleichzeitig sicherstellen, dass wir effizient am Markt bleiben.
Sehen Sie das Interview mit Fabrice Zumbrunnen im Video auf 20min.ch