«Mit der Änderung gäbe es weniger solche Drohungen»
Wegen der emotionalen Abhängigkeit von den Eltern reagierten Kinder stärker auf schwere Drohungen als Erwachsene, sagt der Kinder- und Jugendpsychologe Thomas Estermann. Eltern sagten bei einem Streit oft Dinge, die sie später bereuten. «Es kommt darauf an, wie gemein, demütigend oder grausam die geäusserte Drohung ist und wie häufig sie ausgestossen wird», so Estermann. «Entscheidend ist auch, ob man sich später für das Gesagte entschuldigt und ob die Entschuldigung ehrlich gemeint ist.» Befinde sich ein Kind längere Zeit in einer Bedrohungssituation, habe das für seine Entwicklung negative Konsequenzen. Deshalb befürworte er die Motion von Yvonne Feri: «Die Änderung würde dazu führen, dass das Unrechtsbewusstsein gestärkt und solche Drohungen weniger oft geäussert werden.»