Heimlich nackt gefilmt: Zugerin sitzt in Dubai fest
ABU DHABI. Ein Mann, der sie heimlich unter der Dusche filmte, wurde einer Schweizerin in Dubai zum Verhängnis.
Iman Gustafsson (42) ist gebürtige Nordmazedonierin und lebt seit 30 Jahren in Zug. 2017 reiste sie nach Dubai in die Ferien und lernte dort laut Zeitungen der CH Media einen Iraker kennen, mit dem sie fortan viel unternahm. Als ein Ausflug nach Abu Dhabi anstand, bat sie den Mann, auf sie zu warten, während sie duschte und sich parat machte. Später aber entdeckte sie, dass er sie beim Duschen heimlich gefilmt hatte. Aus Angst, er könnte das Video bereits weitergeschickt haben, rief die 42-Jährige die Polizei. Den Beamten gegenüber behauptete der Iraker, dass die beiden Sex miteinander gehabt hätten. Da dies in Dubai gegen das Scharia-Gesetz verstösst, wurde Gustafsson der Pass entzogen. Angeordnete Tests ergaben, dass sie nicht mit dem Mann geschlafen hatte.
Dennoch musste Gustafsson zu einer Anhörung vor Gericht erscheinen. Dort befragte ein Richter sie eingehend über ihr Sexualleben, und sie kam kurzzeitig sogar ins Gefängnis. Von der Schweizer Botschaft, an die sie sich gewandt hatte, erhielt sie keine Hilfe: «Seit fast 30 Jahren lebe ich in der Schweiz und plötzlich sollte Nordmazedonien zuständig sein, wo ich zuletzt als Kind war.» Doch auch Nordmazedonien fühlt sich nicht für sie verantwortlich. Ihren Pass hat sie bis heute nicht zurückerhalten. Erst muss sie offenbar eine Busse von 2000 Dollar zahlen. Ihre Wohnung in Zug hat Gustafsson mittlerweile verloren. Aus der Schweiz erhält sie eine Invalidenrente von rund 900 Franken. Allerdings kostet allein ihr Zimmer in Dubai 850 Franken pro Monat.