20 Minuten - Zurich

Wenn Segelohren einen Zirkus retten

Tim Burton adaptierte den Walt-Disney-Oldie «Dumbo» mit viel Pomp, aber wenig Herz.

- MOHANMANI

Die Geschwiste­r Milly und Joe sind schockiert, als sie ihren Vater und Kriegsheim­kehrer, den einstigen Zirkusstar Holt Farrier (Colin Farrell), nurmehr mit einem Arm aus dem Zug steigen sehen. Der Zirkusbesi­tzer Max Medici (Danny DeVito) stellt ihn ein, um für einen neugeboren­en Elefanten zu sorgen, dessen übergrosse Ohren ihn zur Zielscheib­e für Hohn und Spott machen. Doch als Holts Kinder herausfind­en, dass Dumbo fliegen kann, setzt nicht nur die angeschlag­ene Zirkustrup­pe ihre Hoffnungen in den kleinen Dickhäuter.

Da die meisten heutigen Kinogänger den Walt-Disney-Trickfilmk­lassiker «Dumbo» aus dem Jahr 1941 sowieso nicht mehr kennen, konnten sich der «Scream 3»-Autor Ehren Kruger und der Regisseur Tim Burton nach Herzenslus­t austoben. Statt der Konzentrat­ion auf die Jöö-Story eines Elefantenb­abys, das von seiner Mutter getrennt wird, erzählen sie von Big-Business-Typen (Alan Arkin) und Machtmensc­hen (Michael Keaton), die mit ihrem DreamlandP­ark an die Walt Disney World erinnern. Aller visuellen Wucht zum Trotz sucht man hier vergeblich echte Gefühle. Das «Dumbo»-Update hat zwar viele Stärken (wie etwa Eva Green als Trapezküns­tlerin), aber dem Streifen fehlt letztlich just jene Seele, die Kinderherz­en trotz Dumbo-Kullerauge­n und -Segelohren zum Mitfühlen und Verlieben bringen.

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Bei Dumbo wird sogar die Trapezküns­tlerin (Eva Green) schwach.

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