Wenn Segelohren einen Zirkus retten
Tim Burton adaptierte den Walt-Disney-Oldie «Dumbo» mit viel Pomp, aber wenig Herz.
Die Geschwister Milly und Joe sind schockiert, als sie ihren Vater und Kriegsheimkehrer, den einstigen Zirkusstar Holt Farrier (Colin Farrell), nurmehr mit einem Arm aus dem Zug steigen sehen. Der Zirkusbesitzer Max Medici (Danny DeVito) stellt ihn ein, um für einen neugeborenen Elefanten zu sorgen, dessen übergrosse Ohren ihn zur Zielscheibe für Hohn und Spott machen. Doch als Holts Kinder herausfinden, dass Dumbo fliegen kann, setzt nicht nur die angeschlagene Zirkustruppe ihre Hoffnungen in den kleinen Dickhäuter.
Da die meisten heutigen Kinogänger den Walt-Disney-Trickfilmklassiker «Dumbo» aus dem Jahr 1941 sowieso nicht mehr kennen, konnten sich der «Scream 3»-Autor Ehren Kruger und der Regisseur Tim Burton nach Herzenslust austoben. Statt der Konzentration auf die Jöö-Story eines Elefantenbabys, das von seiner Mutter getrennt wird, erzählen sie von Big-Business-Typen (Alan Arkin) und Machtmenschen (Michael Keaton), die mit ihrem DreamlandPark an die Walt Disney World erinnern. Aller visuellen Wucht zum Trotz sucht man hier vergeblich echte Gefühle. Das «Dumbo»-Update hat zwar viele Stärken (wie etwa Eva Green als Trapezkünstlerin), aber dem Streifen fehlt letztlich just jene Seele, die Kinderherzen trotz Dumbo-Kulleraugen und -Segelohren zum Mitfühlen und Verlieben bringen.