Hiltl zieht sich aus dem Zürcher Nachtleben zurück
ZÜRICH. Gastronom Rolf Hiltl macht mit seinen jüngsten Party-Projekten eine Pause. Nur der Club an der St. Annagasse bleibt bestehen.
Rolf Hiltl ist für seine vegetarischen Restaurants bekannt. Vor über zehn Jahren zog es ihn aber ins Zürcher Nachtleben. Es begann mit dem Hiltl-Club an der St.Annagasse. Vor knapp zwei Jahren baute er mit der Perle an der Langstrasse, dem Sihlpostclub an der Europaallee und den Partys auf der Hiltl-Dachterrasse sein Angebot aus. Doch wie Hiltl auf Anfrage bestätigt, gibt es jetzt zumindest eine Pause. So finden diesen Sommer keine Dachterrassen-Partys statt, und der Sihlpostclub geht ab April in eine lange Sommerpause. Ob der Club im Herbst wieder aufgeht, ist unklar. Auch das Konzept im Club Perle an der Langstrasse ändert sich. Gewisse Labels werden durch Veranstalter eigenständig weitergeführt, und der Club wird als Event-Location vermietet.
Laut
Hiltl
liegen
die Gründe
für den Rückzug nicht im mangelnden Erfolg: «Der Aufwand, das Restaurant jedes Mal in einen Club zu verwandeln, ist aber riesig.» Er möchte sich nun wieder intensiver auf seinen Club an der St.Annagasse konzentrieren. Hiltls Entscheidung kommt in der Szene nicht gut an. Ein Insider: «Der Gastronom sieht das Nachtleben nur als Goldesel und nicht als kulturellen Mehrwert.» Alexander Bücheli, Sprecher der Zürcher Bar- und Clubkommission, sieht das anders. Hiltls Entscheid will er zwar nicht kommentieren. «Dass das Nachtleben nicht einfach ist, ist aber kein Geheimnis.»