Neuer Tempo-Begrenzer soll in Zukunft Raser stoppen
BRÜSSEL. Die EU geht Temposündern an den Kragen: Ab 2022 sollen alle Neuwagen mit Tempobremsen ausgestattet sein.
Geht es nach der EU, haben Blitzer und Geschwindigkeitskontrollen bald ausgedient: Künftig sollen Autos selbst dafür sorgen, dass sich Fahrer an Tempolimits halten. Möglich machen soll das ein neues Assistenzsystem namens Intelligent Speed Assistant (ISA), das ab Mai 2022 alle Hersteller in ihre Neuwagen einbauen müssen. ISA nutzt eine Kamera, um Schilder mit Tempolimits zu erkennen, plus die Daten aus dem GPS. Der Fahrer wird dabei auf die Geschwindigkeitsbegrenzung aufmerksam gemacht, und die Motorleistung wird reduziert.
Zu Beginn soll der Assistent noch überstimmt werden können. Dafür müssen Autofahrer ähnlich wie beim Tempomaten bloss etwas stärker auf das Gaspedal drücken. So sollen Fahrer auch kurzfristig beschleunigen und allfälligen Hindernissen ausweichen können. Wird jedoch zu lange Gas gegeben, blinken die Warnleuchten erneut auf, und der Assistent bremst das Auto wieder ab.
Die neuen Vorschriften sollen im September kommen. Grünes Licht sei reine Formsache, meint Antonio Avenoso, Direktor des European Transport Safety Council. Er vergleicht den Schritt mit der Einführung der Anschnallpflicht. Auch beim TCS begrüsst man die Pläne. Zentralpräsident Peter Goetschi sagt auf Anfrage von 20 Minuten: «Der TCS befürwortet grundsätzlich die Einführung der sogenannten Tempobremse unter der Voraussetzung, dass sie zuverlässig funktioniert.»