Geldfrage: In der Schweiz gibt es den Videobeweis light
MURI. Die Vorbereitung für den Videobeweis ist auf der Zielgeraden. Zwei technische Hilfsmittel müssen aber noch warten.
Noch gibt es die Karten-Provozierer und Schauspieler, die ungestraft bleiben. Ab nächster Saison werden solche Regelwidrigkeiten in der Super League vom Videobeweis entlarvt. Die Vorbereitungen laufen und wurden gestern von der Swiss Football League präsentiert.
Für die Liga ist die Einführung des Video Assistant Referee (VAR) eine «grosse Kiste», wie es SFL-Präsident Heinrich Schifferle ausdrückte. Der SFV übernimmt 1,5 Millionen Franken bis zur Umsetzung. Ist der VAR im Einsatz, fällt für die Liga pro Saison noch einmal der gleiche Betrag an. Die virtuelle Offsidelinie und die Torlinientechnik müssen deshalb noch warten. «Wir müssen Schweizer Verhältnisse nehmen. Wir schauen, was möglich ist und was nicht», sagt Daniel Wermelinger, Chef der Spitzenrefs der Liga. Schweizer Verhältnisse herrschen auch bei den Kameras im Stadion. Während in der Bundesliga 19 bis 21 Kameras eingesetzt werden, sind es hierzulande 4 bis 10. Die Video-Schiedsrichter gehen ihrer Arbeit im Raum Zürich nach.
Der VAR macht die Super League zwar konkurrenzfähig, die Bezeichnung «TomatenSchiri» wird aber wohl im FanWortschatz bleiben. Wermelinger: «Tomaten sind ein saisonales Gemüse, und entsprechend werden wir weiterhin umstrittene Szenen haben, die diskutiert werden. Perfektion in der Schiedsrichterei wird es nie geben.»