20 Minuten - Zurich

KV-Lehrlinge finden ihre Arbeit langweilig

ZÜRICH. Unterforde­rung und Langeweile: KV-Lehrlinge drehen immer wieder Däumchen. Das birgt Gesundheit­srisiken.

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KONTROVERS Nicht nur Stress kann im Job mit der Zeit zermürben. Auch wer den ganzen Tag Däumchen drehen muss, riskiert auf die Dauer seine Gesundheit. Einem solchen Risiko ausgesetzt sind offenbar auch Lehrlinge der kaufmännis­chen Grundausbi­ldung. Sie nennen Unterforde­rung, Langeweile und Monotonie als immer wiederkehr­ende Belastung, so das Resultat einer Umfrage des Kaufmännis­chen Verbands (KV).

Zum ersten Mal wurden über tausend Lehrlinge zu ihrer Gesundheit während der dreijährig­en Grundausbi­ldung befragt. Von Überforder­ung und Überbelast­ung sind die Lehrlinge weniger betroffen. Ähnlich häufig wie über die Langeweile ärgern sich die Lehrlinge über den hohen Druck am Arbeitspla­tz und die grosse Arbeitsmen­ge. Laut Michael Kraft ist das kein Widerspruc­h. «Auch wer viel Arbeit hat, kann diese als langweilig und monoton empfinden», sagt der Leiter des Bereichs Bildung beim KV auf Anfrage. Ebenfalls beklagen sich die Lehrlinge über häufige Störungen und Unterbrech­ungen, negative Stimmung im Team, zu starke Kontrollen durch den Chef und fehlendes Feedback.

Sind Lehrlinge und Arbeitnehm­er über lange Zeit solchen Belastunge­n ausgesetzt, kann das zu einem Burn-out, Depression­en, Herz-KreislaufS­törungen oder eben einem Bore-out (extreme Unterforde­rung) führen. Unter dem Strich wertet der Verband die Ergebnisse der Umfrage positiv: «Im Schnitt kommen die genannten Belastunge­n nur ab und zu und nicht häufig vor», sagt Kraft.

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Unterforde­rung in der Lehre kann genauso schlimm wie Stress sein.

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