20 Minuten - Zurich

«Wer bei Serien und Filmen mitreden will, braucht mindestens zwei Abos»

ZÜRICH. Der Kampf um exklusive Inhalte zerstückel­t den Streaming-Markt. Das hat Folgen für die Kunden.

- JULIA KÄSER

Netflix bekommt Konkurrenz: Nach Amazon Prime Video und Disney hat nun auch Apple letzte Woche angekündig­t, mit dem eigenen Streaming-Dienst TV+ den Markt aufzumisch­en. Obwohl es auch in der Schweiz mittlerwei­le ein breites Angebot an Streaming-Diensten gibt, vertraut die grosse Mehrheit auf Netflix. So besassen 2018 über 1,5 Millionen Schweizer Zugang zu einem Netflix-Account. Das zeigen Zahlen aus dem IGEMDigimo­nitor 2018. Apple und Disney treiben die Zersplitte­rung im StreamingM­arkt jedoch voran.

Für Digital-Experte Jean-Claude Frick ist klar: «Wer bei Filmen und Serien mitreden will, braucht mindestens zwei Streaming-Abos.» Frick denkt dabei an Trend-Serien wie etwa «Game of Thrones», die exklusiv bei HBO läuft, während sich Netflix zunehmend mit eigens produziert­en Inhalten abheben will. Liefere zudem Apple mit seinem neuen Dienst Inhalte, die man gesehen haben müsse, dränge sich auch dort ein Abo auf – ganz zu schweigen vom zusätzlich­en Angebot für Sportfans: «Dann wird es leider richtig teuer.»

«Der Kampf um gute Inhalte wird für die Streaming-Anbieter immer wichtiger», sagt auch Siri Fischer, Geschäftsf­ührerin der IGEM. Fischer geht davon aus, dass die hiesige Übermacht von Netflix nur so lange bestehen bleibt, wie Netflix die exklusivst­en Inhalte anbieten kann. Digital-Experte Frick glaubt, dass die Zerstückel­ung des Marktes das illegale Streamen fördere. Schon heute seien längst nicht alle bereit, für Streaming-Angebote monatlich zu bezahlen.

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HBO «Game of Thrones» läuft exklusiv auf HBO: Die Zerstückel­ung des Marktes könnte das illegale Streaming fördern, meint ein Experte.
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