Bekifft Unfall gebaut: Sechs Jahre gefordert
DOMAT/EMS. Ein Autofahrer fuhr Larissa Caviezel (26) tot. Keine Rolle spielte vor Gericht, dass sie nicht sein erstes Opfer ist.
Gestern trat F. P.* in T-Shirt und Turnschuhen vor das Regionalgericht Imboden GR. Der heute 41-jährige Italiener war am 18. Januar 2017 mit seinem Audi Q5 bei einem Überholmanöver frontal mit der Rollerfahrerin Larissa Caviezel (26) zusammengestossen. Sie verlor dabei ihr Leben. Laut Anklageschrift war P. zu schnell unterwegs. Zudem hatte der Kiffer dreimal mehr THC im Blut als erlaubt.
Gestern antwortete der IVRentner und Hausmann mit leiser Stimme auf die Fragen des Richters. An jenem Morgen wollte er das Auto aufgrund der Minustemperaturen «warmfahren», weil er seine Frau zur Arbeit nach Chur bringen wollte. «Ich kann nicht sagen, dass ich ein schlechter Autofahrer bin», so P. Larissa habe er aber bis zur letzten Sekunde nicht gesehen. Für den Staatsanwalt eine reine Schutzbehauptung: P. habe überholen wollen, um seine Überlegenheit am Steuer zu zeigen. «Larissas Tod hat er in Kauf genommen.» Die Staatsanwaltschaft forderte eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren, die Verteidigung eine bedingte Freiheitsstrafe von 16 Monaten.
«Aus der Sicht der Familie wäre eine bedingte Strafe ein Schlag ins Gesicht», sagt Flurin von Planta, Anwalt der Opfer