Hätten die Behörden früher einschreiten müssen?
Nach dem Missbrauchsfall in einem Bieler Lehrbetrieb stehen auch die Behörden unter Beschuss. In einem Kommentar schreibt das «Bieler Tagblatt», eine Lernende des Betriebs habe sich schon 2014 an das Berufsbildungsamt des Kantons gewandt. Doch nach einer Verwarnung seien keine weiteren überzeugenden Massnahmen ergriffen worden, um die Lehrlinge zu schützen. Gegen die Kritik wehrt sich Amtsvorsteher Theo Ninck: Die Lernende habe sich im Oktober 2014 an die Ausbildungsberatung gewandt, weil sie sich im Betrieb nicht mehr wohlgefühlt habe. Der Lehrbetrieb habe die Vorwürfe nicht abgestritten, und es sei eine Verwarnung ausgesprochen worden. Vom zweiten Fall habe die Ausbildungsberatung keine Kenntnis gehabt. «Sonst wären weitergehende Massnahmen getroffen worden.» Im Sommer 2016 habe man via Staatsanwaltschaft von mutmasslichen weiteren Vorfällen erfahren und dann auch beim Lehrbetrieb interveniert.